Die Indikation zum Einlegen einer Trachealkanüle erfolgt meistens aufgrund von Schwierigkeiten mit der Atmung, teilweise aber auch im Zusammenhang mit einer schweren Dysphagie.
Über die Trachealkanüle kann die Atmung oder eine allenfalls notwendige Beatmung sichergestellt werden.
Bei massiven Schluckstörungen mit Aspirationen kann der fehlende Schutz der tiefen Atemwege mit einer cuffbaren Trachealkanüle einigermassen kompensiert werden.
Ein Auszug eines Fachartikel zum Thema Trachealkanülen-Management aus der Fachzeitschrift des österreichischen Berufsverbandes der LogopädInnen von Hans Schwegler.
Für die zwischenmenschliche Kommunikation ist das Sprechen elementar. Deshalb ist es von zentraler Bedeutung, die Trachealkanüle so früh als möglich (schon auf der Intensivstation) so auszuwählen und einzurichten, dass Phonation und Artikulation wieder möglich werden.
Der Ausatemluftstrom über die physiologischen Atemwege spielt auch für den Verlauf und die Therapie von Dysphagien eine entscheidende Rolle: Bei einer gecufften Trachealkanüle können Patienten das Sekret, das durch den Larynx in die Atemwege fliesst und sich oberhalb des Cuffs ansammelt, nicht aktiv abhusten. Das führt über längere Zeit unweigerlich zu einer Verminderung der Sensibilität, da sich die Patienten an das Material in der Trachea, im Larynx und im Pharynx gewöhnen.