Dysphagietherapie bei Demenz

Ziel der Therapie

Das Ziel der Dysphagietherapie ist wie bei allen progredienten Erkrankungen nicht eine Wiederherstellung eines ungestörten Schluckvorgangs.

Oft ist das Umsetzen von Übungen oder Kompensationsstrategien kognitionsbedingt nicht möglich. Die Dysphagietherapeutin leistet aber eine wichtige Unterstützung  zur Erreichung von möglichst viel Autonomie und Lebensqualität im Bereich des Essens und Trinkens. Dabei ist die Beratung von Angehörigen und Pflegepersonal im Hinblick auf Hilfestellungen für die Betroffenen zentral.


Inhalte der Beratung

  • Zeit und Ruhe bei der Essbegleitung
  • über den Tag verteilte kleine Portionen anbieten
  • gute Mundpflege
  • individuellen Geschmack berücksichtigen:  viele Betroffene haben eine Vorliebe für Süsses
  • Einbauen von vertrauten Ritualen: Das Anstossen kann zum Trinken anregen
  • Eine vertraute Umgebung kann die Lust zum Essen anregen

Kommunikationshilfen

Die Essbegleitung erfordert viel Geduld und klare Kommunikation:

  • wenig verbale Informationen
  • Ankündigung des nächsten Schrittes
  • eine gut sichtbare und appetitfördernde Darreichung
  • allenfalls Berührungen und ein individuell angepasstes Tempo, um Verweigerung aufgrund der eingeschränkten Wahrnehmung zu vermeiden
  • Eine wertschätzende Grundhaltung gegenüber dem Betroffenen

  • wichtigste Information zu Beginn einer Aussage nennen

  • Schlüsselwörter betonen

  • einfache Informationen und kurze Sätze verwenden


Speisen

Hilfsmittel wie Spezialgeschirr oder –besteck ebenso wie Kostanpassungen oder Eindicken von Getränken sind oft schwierig zu implementieren, da sie vom Betroffenen abgelehnt werden.

Vertrautes ist zu bevorzugen, da der Wiedererkennungseffekt Essen und Trinken vielfach erleichtert.

Normale Kostform ist für eine demente Person oft einfacher zu erkennen und zu verarbeiten als beispielsweise eine pürierte Speise. Unbekanntes wird hingegen nur im Mundraum behalten oder ausgespuckt.


Würzen mit Kräutern kann zur Geschmacksintensivierung dienen und allenfalls die Lust zu essen vergrössern.


In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, an vielen Orten „Fingerfood“ und Getränke zu platzieren, so dass immer wieder im Vorbeigehen ein Anreiz auftaucht. Hier ist natürlich die Beachtung der Hygieneregeln nötig. 


Eine mögliche Anregung  können auch eine offene Küchentür mit Düften und Geräuschen kurz vor den Mahlzeiten oder das Mithelfen  in der Küche sein. Eine Zusammenarbeit mit der Ernährungsberatung zur geeigneten Anreicherung der Speisen und zum Ausnutzen von Geschmacksvorlieben ist wichtig.