Schlucken bei invasiver Beatmung

Beatmungskompatible Sprechventile schaffen die Voraussetzungen, um die natürlichen Schutzmechanismen Räuspern und Husten entweder reflektorisch oder willkürlich (als Teil einer allenfalls notwendigen Dysphagietherapie) wieder einsetzen zu können. Diese sind gerade bei vorhandenen Dysphagien dringend notwendig, um korrigierend einwirken zu können, wenn beim Schlucken etwas schief gegangen ist.  Eine wirkungsvolle Dysphagietherapie setzt also immer die Möglichkeit voraus, Husten zu können. 

 

Zudem entsteht im Larynx durch die Verwendung von beatmungskompatiblen Sprechventilen ein (je nach Beatmungseinstellungen) ununterbrochener Luftstrom von unten nach oben: Nicht nur die Exspirationsluft, auch ein Teil der Inspirationsluft entweicht durch den positiven Druck neben der Kanüle von unten nach oben durch den Larynx. Dieser kontinuierliche Luftstrom wirkt der Penetrations- und Aspirationsgefahr entgegen, ist aber selbstverständlich kein vollständiger Aspirationsschutz. Das bedeutet, dass unter der Beatmungssituation sicherer an Dysphagien gearbeitet werden kann als in beatmungsfreien Zeiten (in denen dieser kontinuierliche Luftstrom durch den Larynx nach oben fehlt). 

Luftfluss im Larynx unter Beatmung mit dem beatmungskompatiblen Sprechventil während Inspiration (rot) und Exspiration (blau)
Luftfluss im Larynx unter Beatmung mit dem beatmungskompatiblen Sprechventil während Inspiration (rot) und Exspiration (blau)