Hilfreiche Tipps bei Schluckschwierigkeiten

Häufig hilfreich sind:

• aufrechte Sitzhaltung
• Kopf leicht geneigt / Blick zum Teller
• ruhige Umgebung (Radio oder Fernseher aus)
• ausgiebiges Kauen

Wenn die betroffene Person das Essen nicht selber einnehmen kann, helfen in der Regel:

• kleine Portion auf dem Löffel oder auf der Gabel
• langsames Tempo: Warten bis der Mund leer ist
• kein Sprechen bei Nahrung im Mund
• selbständiges Essen durch Unterstützung des Armes ermöglichen

Manche Menschen mit Schluckschwierigkeiten reagieren nicht mit Husten auf das Eindringen von Flüssigkeit oder Essen in die Luftröhre. Anzeichen dafür sind:

• gurgelige oder feuchte Stimme
• brodelnde Atemgeräusche
• Räuspern oder Husten nach dem Essen
• unklare Temperaturerhöhungen 
• Bronchitis oder Lungenentzündung

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder einer Fachfrau über eine differenzierte Abklärung.

Mehr zu stiller Aspiration lesen Sie hier

Manche Menschen haben Schwierigkeiten beim Einnehmen von Tabletten oder Kapseln. Mögliche Hilfe:

• Medikament mit Joghurt oder Apfelmus statt mit Wasser einnehmen
• Mösern nur in Absprache mit Fachleuten
• Halbieren von Tabletten ist meist nicht hilfreich, da die Bruchränder den Transport behindern
• Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach anderen Formen des Medikaments wie beispielsweise Tropfen oder Wirkstoffpflaster

Klopfen Sie der Person, die sich verschluckt hat, NICHT auf den Rücken, denn dadurch kann der Bolus noch tiefer in die Atemwege gelangen.

Unterstützen Sie die Person durch:

• Anleitung zu ruhigem Einatmen und sehr kräftigen Aushusten
• falls nötig: Unterstützung des Hustenstosses durch Druck auf das Brustbein oder die Rippen im Rhythmus des Hustens

Solange die Person sprechen oder atmen kann, beruhigen Sie und unterstützen das Husten. Bei grosser Atemnot oder Blauverfärbung der Lippen ist zügig das Heimlich-Manöver anzuwenden. Eine Anleitung dazu finden Sie im Video.

Bei völliger Verlegung der Atemwege:

• Heimlich-Manöver
• Rettung rufen

Das Eindicken von Flüssigkeiten kann für manche Betroffene sinnvoll und hilfreich sein. Dem Eindicken sollte jedoch IMMER eine Schluckabklärung vorangehen, denn ohne fachgerechte Abklärung können dadurch negative Folgen entstehen wie beispielsweise:

• Einschränkung der Lebensqualität des Betroffenen
• reduzierte Einnahme von Flüssigkeit bis zu Austrocknung
• veränderte Wirkung von Medikamenten

Mehr Infos zum Eindicken finden Sie hier