Webinar zu IDDSI in Deutsch

Die International Dysphagia Diet Standardisation Initiative (IDDSI) verfolgt das Ziel standardisierte Definitionen und global einheitliche Terminologien für textur-modifizierte Speisen und Getränke in der Behandlung von PatientInnen mit Schluckstörungen zu etablieren. Hier kann das Webinar nachträglich angeschaut werden. 

 



Dysphagie in der Corona-Krise

intubierter, beatmeter Patient
intubierter, beatmeter Patient

Dass Intubationen, die sich über mehrere Tage hinziehen, die Schluckfunktion negativ beeinflussen, ist mittlerweile durch eine Vielzahl von Studien überzeugend belegt.

Was ist im Zusammenhang mit Beatmung von COVID-19-Erkrankten zu beachten? Lesen Sie weiter...



Trinkbecher mit vielen Optionen

Das junge Start-up iuvas medical GmbH aus München hat eine Trinkhilfe entwickelt, die das Trinken von Flüssigkeiten verschiedener Konsistenzen und Temperatur mit konstant abwärtsgeneigtem Kinn ermöglicht.

Patienten mit Bewegungseinschränkungen, einem verzögerten Schluckreflex oder einer unzureichenden Boluskontrolle profitieren oftmals von der Kompensationstechnik „Chin-down“. Denn die Trinkhilfe sippa ermöglicht es Betroffenen, zu trinken ohne dabei den Kopf in den Nacken legen zu müssen. Das Herzstück der Erfindung ist eine elastische Membran, die dem Absinken des Flüssigkeitspegels entgegenwirkt. Dadurch braucht der Betroffene selbst bei wenig Inhalt im Glas den Kopf nicht nach hinten zu kippen, sondern kann jederzeit wie aus einem vollen gefüllten Glas trinken.

 

Das glasähnliche, alltagsnahe Design führt bei vielen Anwendern zu einer guten Akzeptanz. Durch das modulare System kann die Trinkhilfe den individuellen Bedürfnissen des Betroffenen angepasst werden. So können optional ein- oder beidseitig Griffe befestigt werden. Eine Verschlusskappe mit ergonomischer Öffnung ermöglicht eine dosierte Abgabe der Flüssigkeit. Das darin eingebaute Ventil verhindert ein Auslaufen beim Umkippen des Bechers.

Erste Praxistests zeigten, dass die Handhabung des Bechers sowohl für Patienten, die selbständig trinken können, aber auch für Personen, die Getränke anreichen, angenehm ist: Der konstante Pegel der Flüssigkeit, die gleichbleibende Fliessgeschwindigkeit und die einfache Dosierung werden von Patienten oder Hilfspersonen als hilfreich empfunden.

 

Alle Teile können problemlos in der Spülmaschine gereinigt und wiederverwendet werden. Die elastische Membran verliert allerdings bei wiederholter Verwendung an Spannkraft, so dass kleine Mengen Flüssigkeit im Becher zurückbleiben. Im häuslichen Umfeld wird empfohlen, die Membran nach 10 Tagen zu ersetzen, in Kliniken täglich. Die Kostenübernahme des Bechers und der Membrane durch die Krankenkassen ist bisher noch nicht geklärt.

 

Da der Becher sippa mit dem modularen Aufbau verschiedene Vorteile bietet, sollte der Becher bei Dysphagie-Patienten unterschiedlicher Grunderkrankungen als Option zur Verminderung des Aspirationsrisikos unbedingt geprüft werden. Der individuelle Einsatz von Hilfsmitteln ist ein wichtiger Bestandteil einer ursachengerechten Dysphagietherapie und wird in der Regeln gemäss den Resultaten der diagnostischen Schritte ausgewählt und empfohlen.

 

Der Sippa-Becher ist in der Schweiz bei reha Spezialgeschirr erhältlich. 




überarbeitete Auflage Trachealkanülenmanagement

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Flyer zum Buch
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Das von Hans Schwegler verfasste Buch mit dem Titel "Trachealkanülenmanagement" ist in einer dritten, überarbeiteten Auflage und mit einem neuem Untertitel: "In sicheren Schritten Richtung Dekanülierung" erschienen. Der im Buch integrierte Algorithmus zum Trachealkanülen-Management wurde weiterentwickelt und differenzierter ausgestaltet.

 

Das Buch richtet sich an Ärzte sowie Therapie- und Pflegekräfte, die mit tracheotomierten Patienten arbeiten oder sich in das Thema einarbeiten wollten. Im ersten Teil werden Grundlagen vorgestellt wie: Interdisziplinarität, Tracheotomie, verschiedene Trachealkanülen und ihre Indikationen, Zubehör zu Trachealkanülen. Im zweiten Teil wird das Trachealkanülen-Management sowohl bei spontan atmenden wie auch bei invasiv beatmeten Patienten anhand eines Algorithmus schrittweise und detailliert besprochen. Ziel ist es, den Betroffenen möglichst früh viel Lebensqualität in den Bereichen Sprechen und Schlucken zurückzugeben und gleichzeitig Komplikationen und Verzögerungen zu vermeiden. 

 

Etliche neue Patientenbeispiele runden die Inhalte des Buches ab und heben anschaulich verschiedene Aspekte der komplexen Zusammenhänge der Thematik hervor.

 

Bas Buch kann direkt beim Verlag oder über den Buchhandel bezogen werden.



Evidenzlage zu Diätmodifikation

Dysphagia Cafe in den USA hat einen anregenden Blog über die gängige Praxis von Pürieren von Nahrungsmitteln oder Eindicken von Flüssigkeiten geschrieben. Wie sieht es mit der Evidenzlage aus? Lesen Sie weiter, wir haben den englischen Artikel für Sie übersetzt...



Nationale Übersicht über die Standard-Behandlung von Dysphagiepatienten auf Schweizer Intensivstationen

Intensivstation  CC-BY-SA-3.0  autor: Calleamanecer
Intensivstation CC-BY-SA-3.0 autor: Calleamanecer

Das Team des Berner Inselspitals hat eine Übersichtsarbeit geschrieben, wie und wer auf Schweizer Intensivstationen ein Dysphagie-Screening durchführt und welche Massnahmen danach in die Wege geleitet werden. Die Arbeit ist frei zugänglich --> hier.

Die Autoren kommen zum Schluss, dass  vielerorts ein Bewusstsein für Dysphagie vorhanden sei, aber dass die Ausbildungs- Curricula weiter verbessert werden sollten.

 

Erstaunlich, dass vielerorts die Bestätigung einer Dysphagie ausschliesslich klinisch durchgeführt wird, auch wenn die Forschung längst nachgewiesen hat, dass für eine sichere Diagnosestellung ein Blick ins Innere des Halses notwendig ist! Nach wie vor werden NPO (nil per os) und Diätmodifikation als gängige Therapie bei Diagnose einer Dysphagie empfohlen, obwohl neben den adaptierenden Massnahmen auch kompensatorische und längerfristig restituierende Möglichkeiten eine sichere Nahrungs- und Getränkeaufnahme ermöglichen können.