Videofluoroskopie

Bei der Videofluoroskopie wird der Schluckakt mittels Durchleuchtung beobachtet und gefilmt. In der Regel werden verschiedene Konsistenzen (flüssig, breiig, fest) und verschieden grosse Schluckportionen getestet. Damit der Bolus in der Aufnahme erkennbar wird, muss er mit einem Kontrastmittel angereichert werden. Mit der Videofluoroskopie kann der gesamte Schluckablauf vom Mund bis in den Magen abgebildet werden.

 

 

Folgende Ziele werden bei einer Videofluoroskopie verfolgt:

  • Einschätzen des Schweregrades der Dysphagie
  • Beschreibung der Auffälligkeiten beim Schlucken und der Ursachen
  • Entwicklung und Überprüfung von  therapeutischen Schritten

 

Gemäss der seit Mai 2020 neu überarbeiteten Leitline "neurogene Dysphagie", herausgegeben von der Kommission Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) in Zusammenarbeit mit der Deutschen interdisziplinären Gesellschaft für Dysphagie (DGD) sind bildgebende Untersuchungen wichtig, um das Dysphagiemanagement zu planen und den Therapieerfolg zu evaluieren. 

 

Ausschnitt aus der Leitlinie "neurogene Dysphagie" (DGN und DGD 2020); Abkürzungen: FEES = funktionelle endoskopische Evaluation des Schluckaktes; VFSS = Videofluoroskopie
Ausschnitt aus der Leitlinie "neurogene Dysphagie" (DGN und DGD 2020); Abkürzungen: FEES = funktionelle endoskopische Evaluation des Schluckaktes; VFSS = Videofluoroskopie

Bei diesem Untersuchungsausschnitt sind beim Kauen auffällige Reste der vorherigen Schluckportition sichtbar. Zudem aspiriert der Patient: Nahrungsanteile fliessen in die Luftröhre, ohne dass eine Reaktion erfolgt. Der Patient hustet nicht, d.h. man spricht von stiller Aspiration.