Kindliche Schluckstörungen, auch pädiatrische Dysphagie genannt, betreffen die Fähigkeit eines Kindes, Nahrung und Flüssigkeit sicher zu schlucken. Dies kann sowohl das Saugen, Kauen als auch das Schlucken selbst betreffen. Eine Schluckstörung kann dazu führen, dass die Nahrung «in den falschen Hals» gelangt (z. B. in die Atemwege oder die Lunge). Das kann zu Husten, Verschlucken, Atemwegsinfektionen oder gar Lungenentzündungen führen.
Aspiration und Penetration: Nahrung oder Flüssigkeit gelangen in die Atemwege, was das Risiko von
Lungenentzündungen oder anderen Atemwegserkrankungen erhöht.
Häufige Infektionen der Atemwege: Durch das Verschlucken von Nahrung oder Flüssigkeit in die Luftröhre
können wiederkehrende Atemwegsinfekte entstehen.
Nahrungsverweigerung: Kinder mit Schluckstörungen können das Essen ablehnen, insbesondere wenn sie
negative Erfahrungen wie Schmerzen, Husten oder Verschlucken gemacht haben.
Gedeihstörung: Wenn ein Säugling Schwierigkeiten beim Trinken oder Saugen hat, kann dies zu einer
Gedeihstörung führen. Das Kind nimmt dabei nicht ausreichend an Gewicht zu oder wächst nicht wie es sollte.
Wachstumsverzögerung: Eine unzureichende Nahrungsaufnahme aufgrund von Schluckproblemen kann dazu führen,
dass das Kind nicht genügend Kalorien zu sich nimmt. Das kann zu einer Wachstumsverzögerung oder Gewichtsstagnation führen.
Mangelernährung: Kinder, die aufgrund von Schluckstörungen nicht genug Nahrung aufnehmen können laufen
Gefahr, unter Mangelernährung zu leiden. Das kann ihre körperliche und geistige Entwicklung beeinträchtigen.
Risiko für Flüssigkeits- und Elektrolytstörungen: Wenn ein Kind nicht genug Flüssigkeit aufnimmt, kann
dies zu Dehydrierung und einem Ungleichgewicht im Elektrolythaushalt führen.
Entwicklungsverzögerungen: Schluckstörungen können auch die kognitive und motorische Entwicklung
beeinflussen. Die Erfahrung des Essens und Trinkens ist eng mit der sensorischen und motorischen Entwicklung verbunden.
Soziale und emotionale Auswirkungen: Wenn Kinder beim Essen regelmässig Frustration erleben, kann dies zu
einer negativen Beziehung zum Essen führen. Dies kann langfristige Auswirkungen auf das Essverhalten und das soziale Umfeld des Kindes haben.
Es gibt viele mögliche Ursachen für Schluckstörungen bei Kindern. Diese können sein:
Die Abklärung einer Schluckstörung erfolgt durch spezialisierte Logopäd:innen. Sie führen Tests zur Mundmotorik, zur Nahrungsaufnahme und zur Schlucktechnik durch und können in Zusammenarbeit mit Ärzt:innen gegebenenfalls bildgebende Verfahren einsetzen, um genau zu beurteilen, wie das Kind schluckt und welche Schwierigkeiten bestehen.
Verschiedene Fachpersonen können in die Behandlung von Schluckstörungen involviert sein, darunter:
Nehmen Sie bei Verdacht auf eine Schluckstörung mit ihrem Kinderarzt Kontakt auf!
In der frühen Entwicklung sind gelegentliche Verschluckmomente keine Seltenheit und deshalb normal. Wenn Husten oder Verschlucken jedoch regelmässig auftreten – besonders mit Atemnot, Blaufärbung oder starkem Unwohlsein – und/oder es zu regelmässigen, ungeklärten Infektionen der Atemwege kommt, sollte das ärztlich abgeklärt werden.
Auch wenn sich das Kind wiederholt unkooperativ beim Essen zeigt, keine Fortschritte beim Kauen macht oder kaum an Gewicht zunimmt, ist ein Besuch bei einer Fachperson ratsam.
Lassen Sie sich bei Unsicherheit von einer spezialisierten Logopäd:in beraten!
Es gibt keine Ernährungsempfehlungen, die für alle Kinder mit Schluckstörungen gleichermassen zutreffen. Die Ernährung sollte immer individuell auf das Kind abgestimmt werden, abhängig von der Art und Schwere der Schluckstörung sowie dem Entwicklungsstand des Kindes.